Mesnerstöckl
Vor 1525 im Khirichweg, in der Khirchgassen,
1522 abgebrannt und wieder aufgebaut.
Ursprünglich Pfarrhof, der direkt an den Friedhof anschloss, der sich um die Stadtpfarrkirche befand,
1399-1500 war hier die Stadtschule, die dann in das Neutor verlegt wurde, darauf Wohnhaus für die Mesner, Turnermeister (Türmer) und Organisten (Chorregenten) der Stadtpfarre, darunter Anton Bruckners Freund Franz Bayer.
Kaufbrief Nr. 3963: Kauf-V. v. 20.9.1399 zwischen Abt Florian von Garsten und der Stadt um sein „haws ze Steyr, stösset statthalben an den freythof vnd gelanget vor an die freythofstieg vnd ist weilent der pharrhof gewesen“. Auf der Rückseite des Kaufbriefes ist von späterer Hand vermerkt: „kawffbrief vber den alten pfarrhoff, der nu die schuel ist“. (Ingeborg Krenn)
Die Brucknerstiege trug früher die Bezeichnung „Friedhofstiege“.
Nördlich der Stadtpfarrkirche am ehemaligen Friedhof situiertes bemerkenswertes spätgotisches Gebäude aus dem 16./Anfang 17. Jahrhundert. Querrechteckiger Bau mit zweigeschoßigem Anbau. Dreigeschoßige Fassade zur Pfarrgasse mit unregelmäßiger Achsaufteilung, teilweise mit spätgotisch abgefasten Steingewänden. An den Fassaden aufgemalte Ortsteingliederung und zum Teil schlichte Fensterumrahmungen. Friedhofseitig seitlich spätgotisch gedeckte Aufgangsstiege mit Säulen ins Obergeschoß, an die ein zweiachsiger Arkadengang anschließt. Die Türen zum Teil mit spätgotischen Schulterbogenportalen. Im Osten schließt die um 1600 entstandene sogenannte Brucknerstiege an, die ursprünglich den Hauptzugang vom Stadtplatz zur Kirche bildete. Am Fuß der Pfarrgasse Rustikaportal mit Renaissance-Rahmung und Resten von Sgraffitodekor. Die breite Stiege ist gedeckt und endet an einem vergitterten rundbogigen Portal mit Steingewände im Erdgeschoß des friedhofseitigen Anbaues des Messnerhauses.
Datum der Unterschutzstellung: 31. Dezember 2009