(Aus: Der Aufstand von 1596 und der Bauernkrieg von 1626 in und um Steyr)
Von Volker Lutz
Am 6. Juli 1626 kam es zu den ersten Verhandlungen zwischen den Ständen und den Vertretern der Städte Steyr, Wels und Vöcklabruck. Die Eisenstadt Steyr war durch Wolf Madlseder, Kosmas Mann, Joachim Händl, Kaspar Reinhard, Hans Himmelberger und Abraham Schröffl vertreten. Als Tagungslokal wählte man das „Hirschenhaus“ am Stadtplatz.1)
Auf der Tagesordnung der Beratungen standen:
- die Aufhebung der Belagerung von Linz,
- Verhandlungen mit den Bauern, die der Kaiser in Enns abhalten wollte,
- die Abwendung des von den Bauern geforderten Zuzuges des Adels und die Stellung der Gültpferde und
- die Entlassung der kaiserlichen Kommissäre und die Förderung der weiteren Verhandlungen. Das Protokoll wurde von dem Steyrer Bürger Valentin Preuenhueber geführt.2)
Den Ständemitgliedern wurde am Eröffnungstag der Versammlung ein Schreiben des Kaisers präsentiert, in dem dieser die sofortige Freilassung der Kommissare forderte. Darüber hinaus wurde diesen verboten, sich in irgendeiner Form an den Angelegenheiten der Stände zu beteiligen. Diese waren nämlich beim Wiener Hof in Verdacht geraten, „als lägen sie mit den Bauern unter der Decke!“3)
Von den Bauern wurden die protestantischen Stände gefragt, ob sie sich in der Religionsangelegenheit mit ihnen solidarisch erklären wollten. Hier wurde wiederum offenbar, dass auch gemeinsame religiöse Interessen die soziale Kluft zu den Ständen nicht überbrücken konnten. Der Vertreter Steyrs Madlseder vermerkte dabei bitter, die Adeligen könnten ihre Güter verkaufen und auswandern, die Bürger und Bauern dagegen müssten im „Seelenbad“ verbleiben, denn die Landleute waren auch hier die rechtlich Bessergestellten, vor denen sogar die landesherrliche Macht haltmachte. In diesen Verhandlungen machten sich Madlseder und Dr. Holzmüllner schuldig. Besonders Dr. Holzmüllner trat öffentlich als Anwalt der Bauern auf und brachte deren Forderungen vor.4) So seien nach Ansicht Holzmüllners den Bauern unerschwingliche Forderungen aufgelastet worden. Die Bauern wollten zwar auswandern, doch einerseits konnten die Liegenschaften nicht veräußert werden, andererseits wurden ihnen von den Obrigkeiten die unbedingt notwendigen Passbriefe verweigert. Die Bauern kämpften auch nicht gegen die Obrigkeit, sondern ausschließlich gegen das Vorgehen des Statthalters und seiner Kriegsknechte, das sich ja im Frankenburger Würfelspiel und dem anschließenden Blutgericht gezeigt habe. Der Tyrannei der bairischen Soldaten sei der Bauer schutzlos preisgegeben. Nach dem natürlichen Recht jedes Lebewesens haben sich die Bauern gewehrt, und diese Verteidigung könne ihnen doch nicht als Unrecht angelastet werden. Ausschreitungen seien bei dem Umfang der Aktionen nicht vermeidbar gewesen. Sie wollten nur die freie Religionsausübung wie sie vor der Gegenreformation zugestanden gewesen war.5)
Mit den Ständen konnten es die Bauern auf keinen Streit ankommen lassen, wurden diese für diplomatische Aktionen benötigt, weil es ihnen selbst an den nötigen Qualitäten fehlte. Die Adeligen sollten mit dem Kaiser und dem bairischen Pfandherrn die Verhandlungen bezüglich der Glaubensfreiheit führen und den befürchteten Einfall weiteren Kriegsvolkes verhindern.
Die Stände zeigten dagegen wenig Lust, sich von den Bauern beauftragen zu lassen, wagten doch keine Ablehnung und mussten zu ihren Gunsten die Sache möglichst in die Länge ziehen. Zuerst ersuchten sie die Bauern, die kaiserlichen Kommissare zu enthaften.6)
Dr. Holzmüllner machte dagegen weitere Anstrengungen, den Adel zu binden. Er bot im Namen der Bauernschaft den Ständen sogar die gesamte Leitung der Unterhandlungen an und forderte sie auf, Mitglieder für die Bauernausschüsse zu stellen. Die Stände sollten auch vorschlagen, welcher Mann nach dem Tod Stefan Fadingers die Führung der Bauern übernehmen solle. Die Stände forderten die Bauern zum wiederholten Male auf, die Kommissare freizulassen und die Feindseligkeiten einzustellen. Doch der zweite Verhandlungstag endete ohne Ergebnis.
An den nächsten Tagen gingen die Verhandlungen in Steyr weiter. Wahrscheinlich unter dem Eindruck des Todes des Bauernführers Fadinger vollzog sich in der Bauernschaft ein augenfälliger Umschwung. Die Bauern waren Kompromissen geneigter, vor allem deshalb, weil bei weiterer Festhaltung der Kommissare in der Steyrer Burg mit Gewaltmaßnahmen zu rechnen war. Die Bauern wollten die Angelegenheit nicht auf die Spitze treiben.8)
Die Bauern sollten sofort Abordnungen nach Wien und München entsenden, damit der Einfall weiteren Kriegsvolkes im Lande ob der Enns verhütet werde. Das Begehren der Stände um Freilassung der Kommissäre wurde den Bauern in das Linzer Lager weitergegeben. Neuerlich forderten die Bauern eine Entscheidung des Adels, ob er in Sachen der Religion und Landesverteidigung mit ihnen gemeinsam vorgehen werde. Die Stände gaben wieder eine ausweichende Antwort.9)
Nach dem Tod Fadingers und Zellers ging die Führung der Bauern vor allem an Wolf Madlseder und Lazarus Holzmüllner über. Im Gegensatz zu den einfachen Bauern setzten diese in Verhandlungen mit den kaiserlichen Kommissaren und den Ständen kein allzu großes Vertrauen. Andererseits waren Madlseder und Dr. Holzmüllner wenig geeignet, um durch persönliche Tatkraft und Beispiele wie Achaz Wiellinger, die Bauern zu erwünschten militärischen Erfolgen zu führen. Manche Bauern strebten sogar einen Vergleich mit dem bairischen Pfandherrn und den kaiserlichen Landesherrn an. Der Tod Fadingers machte viele Landleute der ihnen gerecht erscheinenden Sache unsicher.
Am dritten Verhandlungstag — am 8. Juli 1626 — hatten die Bauern einzelnen Ständevertretern etwas Vertrauliches mitzuteilen. Diese wollten sich nicht auf ein geheimes Gespräch einlassen, zumal sie beim Kaiser in Verdacht standen, mit den Bauern zu einer separatistischen Regelung kommen zu wollen.10)
Schon vor dem Tode Fadingers hatte sich bei den Bauern ein Fremder namens Johannes Scultetus gemeldet, mit der Nachricht, sein Herr König Christian IV. von Dänemark wolle den Bauern durch Entsendung von Kriegsvolk helfen, aber nicht mit der Absicht, den angestammten Landesherrn das Land ob der Enns zu entfremden, sondern um den protestantischen Glaubensgenossen in ihrer gerechten Sache beizustehen.
Diesen Boten brachten die Bauern nach Steyr und hielten ihn hier fest.11) Mit Scultetus, der sein Beglaubigungsschreiben nicht im Original vorweisen konnte, dürfen sie nicht verhandeln, erklärten die Ständevertreter, läge doch sein Auftraggeber mit ihrem kaiserlichen Herrn im Kriege. Die Bauern sollen die Sache den kaiserlichen Kommissaren vortragen. Gleichzeitig erstatteten sie selbst den Kommissären und den Ständen in Linz darüber Bericht.12)
Die Bauern nahmen mit den im Schloss internierten Kommissaren Verbindung auf und teilten diesen die Nachricht des Scultetus mit, der dänische König werde ihnen Hilfe leisten. Die Bauern selbst waren nicht überzeugt, denn sie erbaten andererseits vom kaiserlichen Hof Bescheid, was sie mit dem Scultetus machen sollten. Sie erklärten sich sogar bereit, diesen nach Wien auszuliefern. Schon am 17. Juli reisten die Gesandten der Bauern von Wien nach Steyr ab, mit dem Befehl in der Tasche, Scultetus solle nach Wien überstellt werden. Doch die Übergabe wusste Madlseder zu verhindern. Er schickte Scultetus von Steyr in das Weiberauer Lager, zu den Bauern, die mit den in Steyr vereinbarten Maßnahmen ohnehin nicht zufrieden waren.13)
Im Weiberauer Lager wiederholte Scultetus die Absichten seines Herrn, die Bauern mit Kriegsvolk und mit Lieferung von Pulver und Munition zu unterstützen. Doch die Bauern antworteten, sie benötigen nur Ausrüstung. Mutige Männer hätten sie selbst genug. Ohne vertragliche Fixierung reiste Scultetus weiter. Dem Adjutanten des Achaz Wiellinger, dem ehemaligen Bäckermeister aus Steyr, Tobias Angerholzer, hinterließ er eine Geheimschrift für den vereinbarten Briefverkehr.14)
Dieser Scultetus scheint wirklich ein Hofmann des Christian von Dänemark gewesen zu sein. Er soll von Wolfenbüttel durch Sachsen nach Leitmeritz, nach Prag und Krumau in unsere Gegend gekommen sein. Nach der anfänglichen Verbindungsaufnahme mit Sigmund Rudolf von Polhaim konnte Scultetus den Bauern das Angebot seines Königs überbringen. Nach anderen Schilderungen soll Scultetus von Balthasar Mayr über Urfahr nach Steyr gebracht worden sein. Die Bauern sollten Scultetus verhaftet haben, weil er ihnen verdächtig erschienen war. In Steyr selbst war Johannes Scultetus über Anweisung von Wolf Madlseder im Hause des Leonhard Püstrich einquartiert worden.15) Von einer Verhaftung kann sicherlich keine Rede sein, eher, dass Madlseder in dieser Form mit dem geheimnisvollen Mann in Verbindung kommen wollte.
Bekanntlich konnte oder wollte Scultetus weder den Ständevertretern noch den Bauern sein Originalbeglaubigungsschreiben vorlegen. Es lag immer nur eine Abschrift vor, die überdies formale Fehler aufwies.16) Auffällig war es auch, dass Scultetus nach dem Verlassen des Lagers zu Weiberau nichts mehr von sich hören ließ. Auch konnte nach der Niederschlagung des Aufstandes bei den Verhören keine weitere Verbindung der Bauern mit Scultetus festgestellt werden. So scheint die Annahme berechtigt, dass Scultetus von seinem Herrn, dem dänischen König, nur mit Erkundigungen hinsichtlich der Bauern und deren Lage beauftragt gewesen oder dass Scultetus eigenmächtig mit einem gefälschten Beglaubigungsschreiben in das Land ob der Enns gekommen war.17)
Eine andere Hypothese ist, Johannes Scultetus sei ein Strohmann des Wolf Madlseder und des Dr. Lazarus Holzmüllner gewesen. Denn in Steyr verkehrte Scultetus nur mit Dr. Johannes Joachim Anomäus, den er wahrscheinlich von früher her kannte, mit Hans Hausleitner und natürlich mit Wolf Madlseder und Dr. Holzmüllner. Von den Ständevertretern hielt sich Scultetus auffällig fern. Für diese These spricht auch die Form des wahrscheinlich gefälschten Beglaubigungsschreibens und die Verhinderung der Auslieferung des Scultetus durch Wolf Madlseder an den kaiserlichen Hof.
Madlseder und Dr. Holzmüllner konnten auf die schon damals reichen Bestände des Archives der Stadt Steyr für Muster zurückgreifen. Mit dem genauen Stil fürstlicher Kanzleien waren sie kaum vertraut. Die Zusage des Scultetus lautete außerdem auf die Lieferung von Pulver und Munition. Dieses Manko war gerade zu dieser Zeit bei den Bauern sehr akut. Die versprochene Hilfe konnte den schwindenden Kampfwillen neu aufflammen lassen, was besonders für die Moral der Bauern vor Linz von großer Wichtigkeit war.18)
Als Madlseder Scultetus vor der drohenden Auslieferung den Bauernausschüssen in Steyr entzog, begleitete diesen Dr. Anomäus ein Stück des Weges.19) Im Juli vernahm man dann noch als Gerücht, Graf Mansfeld führe vierzehntausend Gewehre mit sich, die Scultetus den Bauern zugesagt hätte.20)
Das Zwischenspiel mit Johannes Scultetus hatte auf die Steyrer Verhandlungen keinen Einfluss. Am 9. Juli 1626 erklärten sich die Bauernausschüsse bereit, eine Abordnung nach Linz zu entsenden. Doch blieb es nur bei der Absicht. Auf die Urgenz der Stände erklärten die Bauern, sie könnten niemanden nach Linz gehen lassen, weil sich Herberstorff gegen Abgesandte sehr feindlich verhalte. Am 9. Juli wurden auch die Kommissare freigelassen. Doch mussten diese versprechen, die Forderungen der Bauern alsbald dem Kaiser vorzutragen.
Den abreisenden Kommissaren wurde die fertige Beschwerde der Steyrer Bürgerschaft aus unbekannten Gründen nicht mitgegeben. Kaspar Reinhard und Kosmas Mann hatten die Beschwerdepunkte gesammelt, Wolf Madlseder und Dr. Holzmüllner das Dokument abgefasst. Die Kommissare verließen die Stadt am 12. Juli 1626.21)
Die Beschwerdeschrift der Steyrer Bürgerschaft, die zurückgeblieben war, beschäftigte sich mit der Ursache des Aufstandes, die nach Ansicht der Steyrer in der strengen gegenreformatorischen Tätigkeit des Statthalters und in den unerschwinglichen Besatzungskosten zu suchen waren. Besonders angeführt wurden die bairischen Soldaten und deren Exzesse. Der Kern der Forderungen war die freie Ausübung der protestantischen Religion, alles Argumente, die Dr. Lazarus Holzmüllner am 6. Juli 1626 in der Ständeversammlung vorgebracht hatte.
Auffallend war es, dass sich die freigelassenen Kommissare nicht wie sie versprochen hatten, nach Enns begaben, sondern sich eiligst über die niederösterreichische Grenze gegen St. Peter in der Au entfernten.22) Als am 7. Juli 1626 die bairischen Kommissare von Passau nach München abberufen worden waren, verstärkte sich bei den Bauern der Verdacht, dass nun mit militärischen Aktionen zu rechnen sei. Von den Bauern vor Linz kam ein scharfes Schreiben an die Stände in der belagerten Stadt. Patente der Stände und des Stadthalters Herberstorff waren die Antwort. Herberstorff bezweifelte die Legalität der Zusammenkunft in Steyr, weil sie ohne seine Zustimmung und die der Stände sowie mit Druck auf die kaiserlichen Kommissare zustande gekommen war.
In Steyr selbst tagten noch immer die Stände mit den Städtevertretern, obwohl diesen der Statthalter schon am 9. Juli 1626 befohlen hatte, nach Linz zu kommen. Als die Kommissare abgereist waren, fassten die Stände am 13. Juli 1626 den Beschluss, die Eisenstadt zu verlassen. Sie kehrten aber nicht in die Hauptstadt zurück, sondern vereinbarten eine neuerliche Zusammenkunft für den 16. Juli in Wels.23)
Im Lager der Bauern selbst gab es verschiedene Einschätzungen der momentanen militärischen Lage. Die Bauernausschüsse im Linzer Lager und in Steyr nahmen eine Bedrohung aus dem Osten an, die im Weiberauer Lager befürchteten einen bairischen Angriff.24)
Am 13. Juli 1626 war die Kette bei Aschach, die die Donau gegen den bairischen Nachschub nach Linz sperren sollte, gesprengt worden. Fünf Schiffe mit Proviant und Munition sowie fünfhundert Mann waren ungehindert nach Linz gekommen. Die notwendig gewordene Anfertigung einer neuen Kette durch die Steyrer sollte diese auch noch später beschäftigen.25)
In Erwartung von Kriegshandlungen waren die Bauern bestrebt, ihre militärische Position zu stärken. So war am 14. Juli 1626 Kilian Hötzenbauer damit beauftragt, die Landbevölkerung um Losenstein, Ternberg, Reichraming und Weyer zu mobilisieren, eine Aktion, die mehr als zweihundert Mann einbrachte. In der Neustift wurden dagegen die Werber von ihren eigenen Standesgenossen vertrieben. Hötzenbauer führte über Befehl von Madlseder die Losensteiner Bauern als Verstärkung ins Linzer Lager.26)
Die Versammlung in Wels — von Steyr nahmen Madlseder und Schröffl teil — sprachen sich gegen den geplanten Sturm auf Linz aus. Dieser wurde dennoch am 21. Juli durchgeführt und scheiterte. Die Bauern verloren bei diesem Angriff an die fünfhundert Mann. Madlseder weigerte sich darauf ins Linzer Lager zu kommen. Andererseits erklärte sich Holzleitner nicht bereit, ohne Madlseder oder Dr. Holzmüllner sich in Verhandlungen mit Herberstorff einzulassen.27)
Die verwundeten Bauern des Angriffes ließ der Statthalter laben und verbinden, die Gefangenen bekamen ihre Freiheit wieder, mit dem Auftrag, sich nach Hause zu begeben und sich nicht von ihren Führern zu weiterer Rebellion bewegen zu lassen.28)
Nach diesem Sieg erfolgte der Gegenstoß. Zwei Tage später rückten die kaiserlichen Truppen unter ihren Obersten Freiherrn Hans Christoph Löbl auf Greinburg und Weikhart von Auersperg aus Niederösterreich heran. Dies war auch ein Bruch der Versprechen der von den Kommissaren in Steyr gemachten Zusagen. Dieser Angriff folgte überraschend, glaubte doch ein Großteil der Bauern, aus dem Westen werde der Gegenschlag erfolgen.29)
Am 24. Juli 1626 erschienen die kaiserlichen Truppen vor Enns, das sie schon am nächsten Morgen befreiten. Nach diesem Erfolg wurde das Bauernlager zu Ebelsberg auseinandergetrieben.30) Die geflohenen Bauern von Enns und die Landleute der Umgebung flohen vor Löbl in die noch von den aufrührerischen Bauern gehaltene Eisenstadt. Kaiserliche Reiter rückten gegen Steyr vor und zündeten mehrere Bauernhöfe an, erbeuteten über zweihundert Stück Vieh, das sie in ihren nunmehrigen Stützpunkt Enns brachten. Die wachsende Gefahr durch die herannahenden kaiserlichen Truppen bewogen viele Bauern nach Hause zurückzukehren.31)
Unter diesem Druck wurde am 26. Juli 1626 das Aufgebot des Adels erneuert und viele Landleute mussten unter Drohungen zur Stellung in eines der Bauernlager oder nach Wels zur noch tagenden Ständeversammlung gezwungen werden. Bei Steyr und Neuhofen wurden neue Stützpunkte der Bauern errichtet. Gleichzeitig ließ Madlseder an der niederösterreichischen Grenze Wachen aufziehen und die Wege durch Verhaue absperren, wie er es bereits 1619 als ständischer Kriegskommissar getan hatte.32)
Das Problem der Verteidigung der Stadt Steyr war für die Bauern und deren Sympathisanten akut geworden. Am 26. Juli wurde Friedrich Ecker [Eckhart) zum Hauptmann und Gottlieb Hoffmann zum Leutnant bestellt. Bisher hatte den Oberbefehl in Steyr der Wirt von Laakirchen Neumüller innegehabt.33)
Das Vorrücken kaiserlichen Kriegsvolkes machte die Bauern in der Eisenstadt gereizter. In der Bürgerschaft gab es drei Gruppen. Die bemittelten Bürger zogen sich zurück, wenn sie mit den Bauern sympathisiert oder Partei ergriffen hatten, die katholischen Bürger sehnten das kaiserliche Kriegsvolk als Befreier herbei und traten mit diesem in geheime Verbindung. Mit der jeweils herrschenden Macht hielten es nur die untersten sozialen Schichten. Sie waren es auch, die sich an den anfänglichen Plünderungen der Bauern beteiligten und werden es auch sein, die sich nach dem Sieg der Kaiserlichen, ähnlich den Soldaten, an dem Gute der geflohenen Protestanten und Bauernführer gütlich tun werden.34)
Unter dem Schutz der Bauern fingen übermütige Burschen an 27. Juli 1626 einige kaiserliche Reiter vor der Stadt. Am gleichen Tag wurde von Bauern und Bürgern das Stift Gleink geplündert. Es wurde dort „uebel gehaust, alles darinnen erschlagen, Thruchen vnd Cästen aufgehackht vnd guete Beuth gemacht!“ Den dort gefundenen Wein brachten die Bauern in die Stadt um ihn beim Gastgeb Christoph Gstöttner um acht Kreuzer pro Kanne zu verkaufen. Der Erlös sollte dem Ankauf von Pulver und Munition dienen.35)
Der akute Pulver- und Munitionsmangel bewog die Bauern schon am nächsten Tag unter der Führung des Bauernhauptmannes Neumüllner und des Basti Pollhammer neuerlich das Kloster Garsten aufzusuchen. Es wurden Waffen gefunden, die man nach Steyr brachte. Auch Steyrer Bürgerhäuser wurden mit Nachforschungen behelligt. Bei Max Wuschletitsch in der Enge (heute Nr. 9) fand man ein Fass Salpeter.36)
Da am 28. Juli sich noch der Hauptmann Neumüllner in der Stadt befand und auch von Zetl als solcher bezeichnet wurde, ist anzunehmen, dass Hoffmann und Ecker ihre Funktionen als Hauptmann bzw. als Leutnant erst nach dem 28. Juli angetreten haben.37)
Die Bauern setzten ihre bisher erfolgreiche Suche in der Burg fort. Dort wurde die Rüstkammer aufgebrochen, die Waffen und Rüstungen entfernt. Sogar die Dienstschwerter des Stiftes Seitenstetten wurden mitgenommen. Der Rentmeister Adam Wolf wurde verjagt, die Räume des herrschaftlichen Pflegers geplündert und verwüstet. Der Schaden wurde mit einhundert Gulden beziffert. Neuerlich brach man in das Haus des geflüchteten Stadtrichters Niklas Frizler, in das Bummerlhaus ein. Der schon bei der Plünderung von Garsten sich unrühmlich hervorgetane Basti Pollhammer entwendete das dort aufbewahrte Stadtrichterschwert samt dem Szepter (gemeint ist sicherlich der zugehörige Bannrichterstab) und brachte diese städtischen Rechtsinsignien in das Haus des „angesetzten“ Stadtrichters Hans Himmelberger. Die Bürger Zetl und Dill waren Zeugen der Übergabe.38)
In Steyr wechselte die Schulkirche wieder ihren Besitzer und Benützer. Madlseder gab das erst vor kurzem der katholischen Kirche zurückgegebene Gotteshaus wiederum den Protestanten.39)
Am 29. Juli 1626 kam der nunmehrige Bauernführer Achaz WielIinger mit zweitausend seiner „schwarzen Bauern“ in die Eisenstadt. Diese gehörten zu den Elitetruppen der Bauern, waren ob ihrer Grausamkeit gefürchtet und wurden von den Soldaten „Waldteufl“ genannt. Wiellinger ließ die gesamte Bürgerschaft vor dem Rathaus versammeln und befragte sie eindringlich, ob sie noch entschlossen wäre, mit der Bauernschaft zu leben und zu sterben. Cosmas Mann als Sprecher der Bürgerschaft antwortete, sie seien willens alles zu tun, sofern diese Handlungen nicht gegen den Kaiser gerichtet seien. Am gleichen Tag mussten die Bürger nochmals — diesmal bewaffnet — am Stadtplatz erscheinen. Unwillige wurden mit Schlägen dazu gebracht. Am Nachmittag war allgemeiner Aufbruch. Die durch das Steyrer Aufgebot verstärkte Bauernmacht zog gegen St. Florian. Ein Teil der Bürger richtete schon am Tabor ein Lager ein.40)
Am 30. Juli 1626 verließ der neubestellte Hauptmann Ecker heimlich die Stadt und entzog sich so der eidlich übernommenen Aufgabe. Diesem Beispiel folgten einige katholische Bürger, da sie Übergriffe der immer gereizter werdenden Bauern fürchteten. Die Protestanten ließen die Nachricht aussprengen, sie werden alle Katholiken mit Hilfe der Bauern erschlagen. Einige kamen trotz aller Vorsicht zum Handkuss, wie der Handschuhmacher Adam Putzer und der Bürger Stefan Ganseder. Beide konnten sich aber den Misshandlungen durch die Flucht in ihre Häuser entziehen. Hauptmann Neumüllner übernahm nach der Flucht Eckers wiederum seine frühere Funktion in der Stadt.41)
Als die Gefahr für die Bauern immer größer wurde, war es auch mit deren Einigkeit vorbei. Anfang August wollten die Bauern aus Kremsmünsterer Pfarren nichts mehr mit den Aufständischen zu tun haben. Doch die Rache folgte aus den eigenen Reihen. Zweitausend Bauern aus dem Hauptlager zu Linz trieben alles Vieh weg, plünderten die Häuser ihrer eigenen Standesgenossen, brannten die Pfarrhöfe in Viechtwang und Pettenbach nieder.42)
Wolf Madlseder kam durch die Bauern selbst in Gefahr. Er widerstrebte der Auslieferung des Scultetus und hatte ihn sogar gewarnt. Er war nicht bereit gewesen, nach der Niederlage vor Linz in das dortige Bauernlager zu kommen, um Verhandlungen zu führen. Madlseder wurde auf Befehl anderer Bauernführer — wahrscheinlich vor allem des Hausleitners — verhaftet und am 3. August 1626 von einem Schwurgericht der Bauern zum Tode durch den Strang verurteilt. Sein Vermögen wurde für verfallen erklärt. Die ihm zur Last gelegten Verbrechen an der Sache der Bauern lauteten: dass er den Johannes Scultetus ohne Vorwissen der Bauern, die diesen an die Stände bzw. an den Kaiser ausliefern wollten, freigelassen habe und dass auf seinen Rat die kaiserlichen Kommissare gefangen, nach Steyr geführt und hier so lange festgehalten worden wären. Das zweite Vergehen sei der Grund geworden, dass das kaiserliche Kriegsvolk ins „Landl“ eingebrochen wäre.
Das Urteil wurde nicht vollstreckt, obwohl Madlseder in das Lager vor Linz gebracht worden war. Wie sich Madlseder aus dieser gefährlichen Lage befreien konnte, ist nicht bekannt. Schon am 6. August 1626 befand er sich bei der ständischen Versammlung in Wels.43)
Bekanntlich war die Kette, die die Donau bei Aschach gegen Nachschub absperrten, um die Mitte des Monats Juli gebrochen. Die Steyrer Schmiede waren von Madlseder und Wiellinger beauftragt worden, eine neue Kette zu machen. Sie wurde zweihundert Meter lang und 7500 kg schwer, wobei jedes Glied zehn kg wog. Das Eisen hatte die Hauptgewerkschaft zu liefern. Am 4. August 1626 war die Arbeit vollendet, worauf die Bauern die Kette nach Neuhaus brachten und dort mit drei anderen Ketten und zwei Seilen die Donau neuerlich sperrten.44)
Gegen die kaiserlichen Streifzüge und gegen einen direkten Angriff wollten sich die Bauern schützen. So begannen sie am 8. August mit dem Bau einer großen Schanze beim Ramingsteg, während die Bürger der Stadt angehalten wurden, Wache zu halten. Die Bauern scheinen sich der Steyrer Bürger nicht mehr allzu sicher gewesen zu sein, denn die Wachen der Steyrer wurden nur an unwichtigen Stellen postiert. Die Bauern hielten dagegen Wache an den Stadttoren.45)
Da die Bauern viel Verstärkung in Steyr zusammenzogen, wurden die Bürger mit Einquartierung belastet. Auch Zetl hatte in seinem in Ennsdorf gelegenen Haus drei unfreiwillige Untermieter. „Sie kundten ihr Sachen so guett fordern alss die Soldaten!“46)
Mit den kaiserlichen Truppen zu Enns waren die katholischen Bürger in geheimer Verbindung. Am 5. August brachte der Steyrer Barbier Hans Lutz für die bevorstehende Befreiung der Eisenstadt „Salva Guardia-Pässe“ vom kaiserlichen Obersten Löbl für seine Glaubensgenossen mit. Diese Freibriefe sollten dazu dienen, im Falle das kaiserliche Kriegsvolk nach Steyr käme, den katholischen und kaisertreuen Bürgern Anfechtungen und Behelligungen seitens der Soldateska erspart würden.47)
Am 17. August 1626 kam es zwischen den Bauern unter Achaz Wiellinger und den Kaiserlichen unter dem Obersten Löbl zwischen Neukirchen und Ansfelden zu einer Schlacht, die mit einer Niederlage der Bauern endete. Die Bauern hatten sich zwar tapfer gewehrt, waren aber den geübten Truppen Löbls unterlegen. Der Bauernhauptmann Wiellinger wurde verwundet. Er bekam einen Schuss in die linke Hand, reiste mit zwei Pferden und zwölf Reitern in die Eisenstadt und ließ sich hier vom Stadtbader die Kugel entfernen. Nach zwei Tagen Aufenthalt reiste er nach Lambach und Wels weiter.48)
Am Tag der Schlacht zu Neukirchen fingen die Bauern einen Schneidersohn aus Garsten, der in Enns bei den kaiserlichen Truppen gewesen war. Sie brachten ihn in die Stadt und verhörten ihn im Hause des Bürgers Wurstenhofer, wo der Bauernhauptmann Neumüllner sein Quartier hatte.49)
Die geheimen Verbindungen der katholischen Steyrer Bürger mit den Kaiserlichen waren inzwischen ruchbar geworden und die Bauern wollten von dem Gefangenen wissen, welche Steyrer er in Enns gesehen habe. Er berichtete, der „Satz“, der Raab, der Schweinzberger, der Barbier Lutz, der Luckner zu Losenstein, der Müller von den Zwischenbrücken Urban Schneider, seien noch bei den Kaiserlichen. Jakob Zetl wurde von seinen Nachbarn angezeigt, er habe mit den kaiserlichen Truppen zu Enns korrespondiert. Die durch den Schneidersohn Beschuldigten wurden sofort verhaftet. Ihnen wurde das Abschneiden der Nase und der Ohren angedroht. Auch Zetls Schwager, der Bäckermeister Hans Mayr wurde beschuldigt, einen kaiserlichen „Salva-Guardia-Pass“ zu besitzen. Zwanzig Musketiere wurden zur Verhaftung des Jakob Zetl nach Ennsdorf ausgesendet. Der Fahndungstrupp begegnete dem Gesuchten auf der Ennsbrücke, erkannten ihn jedoch nicht. Ein begleitender Uhrmachergeselle verriet Zetls Anwesenheit, trotzdem nahmen sie irrtümlich den Begleiter Zetls Hans Helfensdorfer fest und ließen Zetl unbehelligt. Aber der Uhrmachergeselle lief den Bauern nach und machte sie auf den Irrtum aufmerksam. Die Bauern ließen nunmehr Helfensdorfer frei, eilten Zetl nach und nahmen ihn „gleich am Eckh bey Hannss Lang Rathschmitt“ fest und führten ihn in des Hauptmanns Neumüllner Quartier auf dem Stadtplatz.50)
Mit dem Verhör wurde sofort begonnen. Zetl leugnete anfangs, dass er einen „Salva-Guardia-Pass“ besäße. Doch als die Bauern mit Gewalt auf ihn eindrangen, gestand er, dass ihm ein Pass ungebetener Weise aus Enns geschickt worden wäre. Der schon durch mehrere Ausschreitungen bekannte Bauer Basti Pollhammer zog den Säbel und wollte Zetl den Kopf abschlagen. Neumüllner musste dies verhindern. Er bezichtigte Zetl, er habe den kaiserlichen Obersten geschrieben, wie stark die Bauern in Steyr seien. Darauf forderte Zetl eine Gegenüberstellung mit dem Garstner Schneidersohn. Dieser sagte dann aus, er hätte Zetl nie in Enns gesehen. Aus Wut zog nun Neumüllner die Waffe und wollte Zetl den Kopf spalten. Die anderen Bauernführer hinderten ihn daran und bedeuteten Neumüllner, so könne er mit Bürgern nicht umgehen. Als sich Zetl weigerte, Steyrer Bürger anzugeben, die den kaiserlichen Passbrief besäßen, befahl Neumüllner seinem Leibschützen, einem Fischer aus Enns, dem Zetl die Nase und die Ohren abzuschneiden. Zetl bat, man möchte ihm lediglich die Ohren abschneiden, die Nase sollen sie ihm stehen lassen. Ein Bauernführer aus der Steyrer Bürgerschaft (der junge) Markgraber rettete ihn vor dieser Behandlung.51)
Die Bauern fällten dann das Urteil. Zetl solle in das Dominikanerkloster geführt werden und jeden Tag zwei Schüsse in Arm und Bein erhalten. Auch die anderen Angeklagten wurden ins Gefängnis geworfen. Bei seinem Gang in den Arrest wurde Zetl von seinen Mitbürgern geschmäht, vor allem von deren Frauen, denn es hieß, die Katholiken wollen die Stadt den kaiserlichen Truppen übergeben.52)
Zetl sollte im Gefängnis in Eisen geschlossen werden, doch der Nachrichter kam diesem Befehl der Bauern nicht nach, über Intervention von Hans Himmelberger und Abraham Schröffl wurde Zetl gegen Zahlung von sechs Reichstalern an Neumüllner aus dem Gefängnis entlassen.53)
Eine weitere Ausschreitung der Bauern in Steyr forderte dagegen einen Toten. Am 20. August 1626 verhafteten die Bauern den Sierninger Bader, nachdem bei diesem ein Schreiben der kaiserlichen Truppen gefunden worden war, die ihre baldige Ankunft in der Eisenstadt ankündigten. Die Bauern brachten den Bader in die Stadt und wollten ihn beim Dominikanerkloster sofort töten. Nach einem Aufenthalt im Gerichtshaus brachten sie ihn und vier gefangene kaiserliche Soldaten zum Taborfriedhof. Himmelberger und Schröffl wollten die Hinrichtung verhindern, eilten den Bauern nach, erreichten sie in der Gleinker Gasse, machten ihnen Vorhaltungen, diese Gewalttat müsse die Stadt entgelten. So kamen die Soldaten frei, doch für den Bader gab es keine Gnade. Die Bauern „führten ihn fort hinaus zu dem Kreuz, allwo die Kreuzigung Christi vorgebildet ist, alda gaben sie ihm vier Schuß, darvon er seinen Geist aufgeben mußte und weil er katholisch war, ist er hinaus auf Sierning geführt und dort begraben worden. Er hatte sein Weib und fünf kleine Kinder zu Sierning, gleichwohl war keine Barmherzigkeit bei den ruchlosen Bauern!“ — so Zetl.54)
- Stadtplatz 13, heute Kreisgericht. — Dieses Haus hatte den Namen von der Besitzerfamilie Hirsch, die seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis gegen 1613 das Haus innehatte. — Krenn, H. 146. — Stieve, S. 162. —
- Czerny, Blätter, S. 182. — Kurz I, S. 247 f. —
- Czerny, Blätter, S. 182. — Kammerhofer, S. 169. —
- Kammerhofer, S. 171. — Stieve, S. 164 f. —
- Kammerhofer, S. 172, f. — Stieve, S. 164 f. —
- Kammerhofer, S.173. —
- Kammerhofer, S. 174 f. — Stieve, S. 166. —
- Kammerhofer, S. 176. — Kurz I, S. 265. —
- Kammerhofer, S. 177. —
- Kammerhofer, S. 178. — Khevenhiller X, 1143 f. —
- Stieve 167. —
- Khevenhiller X, 1143 f. — Kammerhofer, S.179. —
- Stieve, S. 168, Anm. 3: Aussage Achaz Wiellingers: ……der Madlseder hab dem sculteto davongeholfen! Wiellinger, Schröffl, Madlseder vnd Hausleitner sein dabei gewesen.“
- Stieve, S. 169. — Kammerhofer, S.179. —
- Stieve, S. 169. — Haus Grünmarkt Nr. 23 — Ennskai Nr. 44, Leonhard Püstrich, Handelsmann, 1620 bis 1628. — StB 1620, S. 48. — Püstrich emigrierte 1628. — Krenn, H. 119. — StA; K XI, L 24, Nr. 1735 (1627, Nr. 49). —
- Stieve, S. 170. — Welser Beschreibung, S.65. — Kurz I, S. 270. —
- Stieve, S. 172. — Jakob Zetl schweigt über Scultetus.
- Stieve, S. 172. —
- Stieve, S. 172, Anm. 3. — Dr. Johannes Joachim Anomäus erwarb vor 1620 durch Heirat ein Haus auf dem Areal des späteren Zölestinerinnenklosters „am Berg“ und des heutigen kreisgerichtlichen Gefangenenhauses in der Berggasse (Nr. 6 und 8), das er bis zu seinem Tode, am 14. Dezember 1630 besaß. — Lindner, S. 258. — Anomäus war ein halbes Jahr vor seinem Tode katholisch geworden und hatte in dem genannten Haus eine schöne Kapelle errichtet. — Zetl, S. 113. — vgl. Volker Lutz, Das Zölestinerinnenkloster, unveröffentlichtes Manuskript.
- Stieve, S. 206, Anm. 3. —
- Kammerhofer, S. 183 f. — Stieve, S. 175. — Merkwürdig schlecht zeigt sich Zetl (S. 59) unterrichtet. Er lässt die Ständeversammlung am 2. Juli 1626 beginnen und die Kommissare am 4. Juli „vmb die Statt spazieren fahren!“.
- Stieve, S. 176. — Zetl, S. 59 (fälschlich f. 4. Juli).
- Kammerhofer, S. 184 ff. — Stieve, S. 184. —
- Kammerhofer, S.182. —
- Zetl, S. 60. —
- Kammerhofer, S. 187. — Zetl, S. 60. — Stieve, S. 192, Anm. 2. — Hötzenbauer wurde am gleichen Tag wie Madlseder in Linz hingerichtet. — Stieve, S. 313. —
- Kammerhofer, S. 192. — Stieve, S. 193. —
- Czerny, Blätter, S. 146. — Zetl, S. 60. — Kurz I, S. 322 u. 363. —
- Stieve, S. 190. — Hurter IX, S. 199. —
- Stieve, S.910 f. — Hurter IX, S. 199. — Enzmilner, Geschichte, S. 427. —
- Zetl, S. 61. —- Stieve, S. 163 und 194. — Kammerhofer, S. 188 und 177, Czerny, Blätter, S. 146. —
- Stieve, S. 192. —
- Zetl, S. 55 und 61 f. — Gottlieb Hoffmann wurde, nach den Angaben des an der Apsis der Steyrer Stadtpfarrkirche erhaltenen Grabsteines ca. 1585 geboren, war also, als er Leutnant wurde, 41 Jahre alt. Gottlieb Hoffmann besaß von 1651 bis 1660 das Haus Enge Nr. 5, das ihm seine Frau Maria, geborene Murer, gestorben 23. Februar 1659, in die Ehe mitbrachte. — StB 1651, S. 94. — Desgleichen den Grund des alten Stadttheaters, Berggasse Nr. 10 — von 1620 bis 1660. — StB 1620, S. 44. — Von 1635 bis 1662 das Haus Stadtplatz Nr. 9 — Ennskai Nr. 22. — StB 1635, S. 9. — Gottlieb Hoffmann war 1617 nach Steyr gekommen, erhielt für seine Verdienste um die Stadt am 17. Juli 1634 den rittermäßigen Adel. Er war 1632 bis 1636 Stadtrichter und wurde 1640 zum Bürgermeister gewählt, eine Wahl, die er nicht annahm. — Krenn, H. 148. — RP 1637, S. 139. — E. Krobath, VKST 23/1962, S. 49. —
- Kammerhofer, S. 189. — Doppler, S. 131. — Zetl, S. 70. —
- Zetl, S. 61. —
- Zetl, S. 62. —
- Zetl, S.61. — Stieve, S. 192, Anm. 10. —
- Zetl, S. 62. — Stadtplatz 36, Gasthaus „Zu den drei Rosen.“ Das Haus gehörte von 1608 bis 1627 Hans und Maria Himmelberger. — Krenn, H. 60. —
- Stieve, S. 192. —
- Stieve, S. 193. — Zetl, S. 63. — Welser Beschreibung S. 33. — Czerny, Blätter, S. 191 f. —
- Stieve, S. 192. — Zetl, S. 63. — Friedrich Ecker (Eckhart) war nicht in Steyr ansässig. Friedrich Ecker, in anderen Quellen auch Friedrich von Eckhart, soll aus dem gleichnamigen oberösterreichischen Adelsgeschlecht stammen. Ecker scheint von Steyr aus, wie andere adelige Exulanten über Böhmen und Schlesien zu Herzog Johann Ernst von Sachsen-Weimar gezogen zu sein. Im Februar 1640 vernichtete Graf Spork im Dienste Ferdinands III. das Regiment des Obersten Eckhart „welcher ein großer Rebell und Aufwiegler unserer (d. h. Ferdinands) Untertanen im Land ob der Enns gewesen“ war. — Hoheneck III, S. 453. — Czerny, Bilder, S. 16. —
- Zetl, S. 65. —
- Stieve, S. 172. — Kammerhofer, S. 193 f. — Kurz I, S. 329. — Pritz, S. 265. — Doppler, S. 131 f. —
- Zetl, S. 64 u. 87. — Krobath, VKST 23/1962, S. 30. — Kammerhofer, S. 225. — Stieve, S. 192 / Anm. 12. —
- Zetl, S.64 f. — Kammerhofer, S. 195. —
- Zetl, S. 65. —
- Zetl, S.64. — Krobath, VKST 23/1962, S. 31. —
- Czerny I, S. 226. — Zetl, S. 66. — Stieve, S. 226. —
- Zetl, S.65. — Stadtplatz Nr. 38, Jeremias Wurschenhofer (auch Wurstenhofer) war von 1620 bis 1635 Besitzer des Hauses, des heutigen Gasthofes „Zu den drei Alliierten“. Die Familie stammte aus Weyer. Der Steyrer Zweig (Sebastian und Jeremias) überdauerte die Gegenreformation. In dem am 18. Juni 1633 mündlich abgegebenen Testament bestellte er seine Frau Elisabeth und seinen Bruder Sebastian zu Universalerben. — Pantz, Gewerken, S. 387. — Krenn, H. 59, Anm. 5. — StB 1635, S. 13. — RP 2. Jänner 1645. —
- Zetl, S. 67. — Der Rotschmied Hans Lang wohnte im Hause Berggasse Nr. 1 (Enge Nr. 2) also am Eck, dem unteren Eingang der Enge, von 1613 bis gegen 1628. 1635 wird die Witwe Maria als Besitzerin des Hauses genannt. — StB 1620, S. 40. — StB 1635, S. 31. — StA; Testament des Hans Lang vom 26. April 1628. — Die Mühle in Zwischenbrücken war von 1490 bis 1652 der Stadt Steyr gehörig. Die Stadt verpachtete die Mühle an Interessenten. Ein Pächter war der bei Zetl genannte Urban Schneider. — Krenn, H.177. —
- Zetl, S. 68. —
- Zetl, S 69.: „…von Vnssern Burgern und Weibern für schmachwortt müessen anhören, ist nicht zu glauben!“
- Zetl, S. 69. —
- Zetl, S. 70. — Im Föhrenschacherl, dem heutigen Park des Landeskrankenhauses Steyr befand sich das Hochgericht der Eisenstadt. Dort befindet sich die gotische Säule, die der Bürger Wolfgang Katzinger im Jahre 1509 errichten ließ. Sie zeigt vier prächtige, eindrucksvolle Reliefs: Geißelung, Kreuztragung, Kreuzigung und die Heiligen Paulus, Thomas und Christoph. — Ofner, Kunstchronik Steyr, VKST 27/1966, S. 72. — Dehio, S. 337. —
Aus den Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 33, 1976