Drei alte Sagen über den Ursprung des Messererwappens
von Dr. Heinrich Kieweg
Zur Bedeutung der ober- und niederösterreichischen „Eisenwurzen“ haben zahlreiche eisenverarbeitende Gewerbe beigetragen. Eines davon war das Messererhandwerk, zu dem nach Meinung mancher Autoren ursprünglich auch die Schwertfeger gehörten. Das „ehrsame Handwerk der Messerer, Klingenschmiede und Schleifer“ war ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor, gab es doch einer stattlichen Anzahl von Messerern, Klingenschmieden und Schleifern Arbeit und Brot. Als Zulieferer fanden Heftdrechsler, Schalenschroter, Köhler, Hammerschmiede, Zeug- und Zirkelschmiede, Feilhauer und Gerber Beschäftigung. Bei der Messerherstellung schmiedete zuerst der Klingenschmied die Klingen aus, welche der Schleifer schliff und polierte. Der Messerer montierte die Griffschalen oder das Heft darauf, verzierte, verpackte und verkaufte die fertigen Messer. Zentren der Messererzeugung und jeweils Sitze des Messererhandwerks waren Steyr, Steinbach a.d. Steyr, Enns, Wels, Freistadt, Waidhofen a.d.Ybbs, Melk, Krems, St. Pölten und Wien-Vorstadt. [1]
Das Messererhandwerk führte als Handwerkszeichen ein besonderes Wappen: In rotem Feld drei durch eine offene Krone gestochene, gekreuzte Schwerter. Ein solches Wappen finden wir in Steyr an der Giebelseite des Hauses Kirchengasse Nr. 1, welches bis 1635 das Zechhaus des Steyrer Messererhandwerks war.[2] Die verblasste und etwas beschädigte Darstellung zeigt das genannte Wappen in rotem Feld. Mit dem gleichen Wappen ist in Steinbach a. d. Steyr das Haus Hochgasse 14 geschmückt, in dem Generationen von Messerermeistern wohnten. Die Gemeinde Steinbach a. d. Steyr führt heute das Messererwappen zur Erinnerung an dieses Handwerk als Gemeindewappen.
ehem. Messererzechhaus,
Steyr Kirchengasse 1,
Foto Christoph Waghubinger
Wie kamen die Messerer zu diesem Wappen? Darüber erzählen uns drei Sagen aus längst vergangener Zeit: [3]
Der Messerergeselle Georg Springinklee soll in einer Schlacht gegen die Türken dem Kaiser Sigmund das Leben gerettet haben. Im Jahre 1437 sei er dafür geadelt worden und habe seitdem drei gekreuzte Schwerter, die von einer goldenen Krone umfasst werden, im Wappen geführt. Später habe Springinklee auf dem Sterbebett den Kaiser um das Wappen für sein Handwerk gebeten. Was der Kaiser gnädigst zu tun geruhte.
In der Volksschule Steinbach a. d. Steyr wird die Abschrift eines Gedichtes aufbewahrt, welches genau diese Sage erzählt. Der Steinbacher Messerergeselle Josef Gottfried Straßer hat es um 1774 zu Prag in der Handwerkslade gefunden. Wahrscheinlich kam Straßer auf der üblichen Wanderschaft als Geselle nach Prag und schrieb dort das folgende Gedicht ab: [4]
„Schöne Sprüche von der Freyheit des Messerschmied-Handwercks, woher sie kommt und wer sie ihm erworben“ (zu Prag in der Handwerkslade befindliche Verse).
Daß man dabey ehr mit Fließ
wie erlangt er großen Preis
durch die drei Kron und drei Schwert
welches bedeutet ein Handwerk
dan ihme war geneigt der Kaiser Sigmund
dem er zu sehen verlangt alle Stund
darumb auch hiemit er hieß gewähren
von ihm eine Bitte zu begehren. Was er wollt /:
Er aber begehrt nichts anders als daß
er sollt der Kaiser durch Brief geben
Gewalt einem Handwerk auf ewig der Gestalt /:
Gregorius Prinzinßle bin ich genannt,
ein Messerschmidt-Gesehl gar woll bekannt
Mit Ritterlicher Hand hab ich erworben schon
Schild und Helm, darzu auch die Kron.
Mein Handwerk mag ich mit Ehren führen
so sonst kein anderm Handwerk thut gebühren.
Dabei meiner in Ewigkeit zu gedenken
weil es mir Gott und das Glück thuet schengen /:
Ein Meister des langen Schwert bin ich genannt und
war ein Bruder Messerschmidt auserkoren
ich bin ein Meister der Freyheit zugleich
Hab durchgewandert manch Königreich
Das Schwert hab ich getragen siebenzehn Jahr
dardurch die Kron ist kommen zwar/:
Geld, Schlacht und Sturm, da hab ich viel gethan,
Gott half mir aber allezeit glücklich darvon
Behüt mich noch zu dieser Zeit durch sein Sohn
Jesu Christ, der allzeit mein Trost und Hoffnung ist.
Gregorius Prinzinßle, unverzagt
Ein Messerschmidt hat es so tapfer gewagt
sein Leben als ein streitbarer Held
Als Kaiser Sigismund zog ins Feld
wider die Tartaren thät eine Schlacht
in der umkam bald all seine Macht
das heil. Römische Reich schon war verloren.
Die Tartaren mit ihrem grimmigen Zorn
haueten darnieder allzumal
von des Kaisers Heer eine große Zahl.
Mancher Kriegsknecht sein Blut vergoß
daß es daher auf der Erden floß
Verschoneten sie nichts als den Tod
Kein Hilf sie wußten in der Noth
Ein beherzter Kriegsknecht sich geschwind befand
Dieser Messerschmidt wie oben genannt /:
Zog aus sein Hemd dunkt es in Blutt
stellts auf ein langen Spieß mit Muth
und macht derbey groß Feldgeschrei
als sollt ein großer Haufen kommen herbei
als wenn sie gleich gehabt hatten ein Hinterhalt
welcher sie wird übereilen bald /:
Drang zur Flucht die übrige Herd
Erlegt ein Feind und ward geehrt
und dadurch ward erhalten zugleich
durch ihm das heil. Römische Reich.
Der Kaiser hat ein sehr groß Verlangen
nachdem er die That begangen
daß er ihme vergelte zwar
diese löbliche That vorwahr.
Da er kam vor den Kaiser schon
ward er verehrt mit einer Kron
Der Kaiser ihn zum Ritter schlug
Vor allen Fürsten mit großem Flug.
Auch ward ihm Schild und Helm gegeben
zu führen die Kron darumb und wegen
daß ein jeder sein Person
im ganzen Reich möcht führen die Kron.
Darumb sein Handwerk wohl bereit
wie man noch sieht zu dieser Zeit /:
Er war ein Meister der freyen Kunst
Ein Meister, der geibt hat viele Gunst
dadurch erlangte er bei großen Herrn
die er in seiner Kunst that lehren,
somit andern viel zu seiner Zeit
dadurch die Kunst ward ausgebreit.
Das gemeldte mit wenig worden
er hat sein Zeit in Ritters Orden
zu ehren große Gunst ehr auch noch trug
mit sein Handwerk darumb mit Fug.
Weillen er kein Leibes Erben hätte
und sein Leben sich schon neigen thäte
noch in sein Todbetts Begehren
That ihme der Kaiser auch gewähren
daß er das ganze Helm nach ihm zu ehren
mit Schild und Siegel solches ihm vergunnt,
welches sie noch führen auf der Stund
solchen Schild und Helm, drei Schwert und drei Kronen
auf diese Zeit auß grossen Kaiserl.Freiheit /:
Gregorius da er an dem Hof
Pflegt Ritterschaft zu halten bis sich verlof
all seine Zeit und muß die Zeit verlassen
Und also hinfahren eine Strassen /:
Er liegt zu Prag auf der Kleinseit begraben
Bey S.Dismas er seine Ruh thut haben.
geschahe nach Christi Geburt für wahr
Eintausend vierhundert und dreißig Jahr
auch sieben darzu in der kleinen Zahl
Hat sich begeben dazumal /:
Gott verleihe ihm alle fröhliche Urständ
Auch uns allen ein seeliges Ende
daß wir preisen Gott allzugleich
Dazu hilf uns Herr Jesu Christ im Himmelreich.
Es handelt sich dabei um eine typische alte Handwerkssage, wie sie von Meistern und Gesellen in den Gaststuben zum Lob ihres Handwerks erzählt wurde. Die Steinbacher Abschrift des Gedichtes ist fehlerhaft, durch das zweimalige Abschreiben haben sich Fehler eingeschlichen: Durch Weglassen des S und Verwechslung des kurrenten g mit z, k mit ß wurde der Name Springinklee zum „Prinzinßle“. Statt zu „St. Dismas“ soll er zu St. Thomas in Prag begraben liegen. Das Wappen hatte nie drei Kronen, sondern schon in älterer Zeit eine Krone mit drei Schwertern oder Messern. Frühere Heimatforscher in Steinbach, die nur von der näheren Umgebung Bescheid wussten, haben den wackeren Messerergesellen für einen Steinbacher gehalten und gemeint, das Wappen sei nur den Steinbacher Messerern verliehen worden. Aber die Herkunft des Gedichtes aus Prag und die weite Verbreitung des Messererwappens sprechen eindeutig dagegen.
Eine andere Sage erzählt, dass dieser Held Gregor Springenklee hieß und der Sohn eines Bergmannes aus Kuttenberg in Böhmen war [5]. Als er 1395 das Messerschmied-Handwerk zu Passau erlernt hatte, wurde er Soldat und fand durch seine außerordentlichen Fechtkünste und Heldentaten im Krieg die Gnade des Kaisers. Dieser erhob ihn in den Adelsstand, gab ihm das Wappen mit den drei gekreuzten Schwertern, die von einer goldenen Krone umfasst waren, und machte ihn zum Stadthauptmann von Prag. Später soll Springenklee in dankbarer Erinnerung an sein erlerntes Handwerk den Kaiser um das Wappen für seine Handwerksgenossen gebeten haben.
Aus Nürnberg kommt eine dritte Sage, dass dort die Messerer noch früher, nämlich 1350 von Kaiser Karl IV. das Wappen erhielten. Die Nürnberger Messerer sollen bei der Niederschlagung eines Aufstandes gegen den Rat von Nürnberg 1349 wertvolle Hilfe geleistet haben. Dafür bekamen sie zum Dank dieses Wappen verliehen: Der Schild in rubinroter Farbe, enthaltend drei gekreuzte Schwerter, die von einer goldenen Krone umfasst werden. Auch der traditionelle Schwerttanz der Messerer – den auch die Steyrer Messerer bei besonderen Festen getanzt haben – soll auf diese Begebenheit zurückgehen.
Die weite Verbreitung des Messererwappens darf uns nicht wundern, denn Messerer, Klingenschmiede und Schleifer hatten sich schon früh zu überregionalen Handwerksverbänden zusammengeschlossen: Die große „Gottleichnamszeche“ der Klingenschmiede vereinigte die Handwerker der großen Messererzentren: Steyr, Steinbach a. d. Steyr, Enns, Wels, Freistadt, Waidhofen a. d. Ybbs, Melk, Krems, St. Pölten und Wien-Vorstadt gehörten längere Zeit dazu. Auch die schlesischen, mährischen und meissischen Messererwerkstätten (und wahrscheinlich noch andere) waren in Freundschaft verbunden. Zwischen ihnen gab es einen regen Austausch an wandernden Gesellen und Hilfsarbeitern.[6]
Soviel ich bisher in der Literatur gefunden habe, führten die Messerer in Österreich, Deutschland (Passau, München, Nürnberg, Dresden), der Schweiz (Zürich, Basel), in Böhmen (Prag) und Ungarn (Debrecen, Eperjes) das gleiche Messererwappen: in rotem Feld drei gekreuzte Schwerter oder Messer, die von einer goldenen Krone umfasst werden. Manche davon hatten allerdings ein etwas verändertes Wappen. Zum Beispiel führten die Messerschmiede in Braunschweig zwei Messer und eine Gabel gekreuzt in der Krone. Die Messerer von Waidhofen a. d. Ybbs führten eine goldene Krone im Wappen, aus ihr hervorstehend drei Messer mit den Griffen nach oben. Der gekrönte Helm darüber trägt einen geschlossenen Adlerflug mit drei Messern. Im Chor der Spitalkirche von Waidhofen sieht man ein Glasfenster aus dem Jahre 1472 mit diesem Wappen in rotem Feld. Jedenfalls führte der Großteil der Messererwerkstätten drei gekreuzte Schwerter, die von einer goldenen Krone umfasst werden. Deshalb möchte ich dieses als ursprüngliches Handwerkszeichen der Messerer ansehen. Auch das älteste Messerersiegel Oberösterreichs, welches aus Steinbach a. d. Steyr stammt, zeigt dieses Wappen und die Jahreszahl 1446.[7]
Wir dürfen nicht alles wörtlich nehmen, was uns die Sagen berichten. Wir müssen bedenken, dass es sich dabei um lebendige Erzählungen handelt, die im Laufe der Zeit zusammengefügt, verändert und je nach Talent des Erzählers ausgeschmückt wurden. Aber in jeder Sage verbirgt sich ein historischer Kern. Tatsächlich haben deutsche Kaiser im 15. und 16. Jahrhundert Kriege gegen das osmanische Reich geführt. Auch Kaiser Sigmund (1411-1437) hat Kriegszüge gegen die Osmanen unternommen und war dabei mehrmals in Lebensgefahr. Es sind allerdings nur Adelige als Lebensretter überliefert, von denen keiner den Namen Springinklee oder ähnlich führte.[8] Im Gedicht und in der ersten Sage klingt auch etwas Kriegspropaganda früherer Zeiten mit.
Der Familienname Springinklee kommt tatsächlich in alten Schriften vor: In Steinbach a. d. Steyr lebte um 1583 Andree Springincler.[9] In Waidhofen a. d. Ybbs gab es 1591 den Scherenschmied Christof Springenkhlee und den Schlosser Wolf Springenkhlee.[10] Es ist auch mehrmals vorgekommen, dass sehr vermögende Messerermeister in den Adelsstand erhoben wurden und ein eigenes Wappen erhielten. Allerdings stammen Nachrichten darüber erst aus viel späterer Zeit. Ein Caspar Springinkhlee war niederösterreichischer Kammerschreiber und erhielt 1569 zu Wien ein Wappen. Ein Michael Springinkleh war kursächsischer Kammerschreiber und wurde 1547 in den Reichsadel erhoben, mit eigenem Wappen. [11] Aber diese Ereignisse sind für unser Thema viel zu spät und kommen für den Ursprung des Messererwappens nicht in Betracht.
Das Steinbacher Gedicht erzählt auch kurz vom Sinn des Wappens: „Kron und drei Schwert, welches bedeutet ein Handwerk“. Offenbar symbolisieren die gekreuzten Schwerter die drei Gewerbe der Messerer, Klingenschmiede und Schleifer, die an der Herstellung von Messern beteiligt waren. Sie waren von der goldenen Krone, also von der Huld des Kaisers umgeben. Sicher war jeder Herrscher auf die Messerer, Klingenschmiede und Schwertfeger angewiesen und hat diese daher kräftig gefördert. Ähnlich gilt heute der Schwerindustrie das besondere Interesse und die Unterstützung des Staates.
Wir finden das Messererwappen auf den Handwerkssiegeln, Zunftzeichen und Zechladen der Messerer ebenso wie auf manchen Häusern. Vergleiche mit den Handwerkszeichen anderer Gewerbe zeigen, dass unser Messererwappen eine besondere Darstellung des Handwerkszeichens ist. Jedes Handwerk hatte ja ein eigens Symbol, das allgemein bekannt war. Es zeigte meist charakteristisches Werkzeug oder fertige Produkte. Die Müller verwendeten für ihre Zunftzeichen das Mühlrad, die Fleischer Rindskopf und Beile, die Stiefelmacher Stiefel, die Schneider geöffnete Scheren, die Fassbinder Fässer und Zirkel, die Maurer Winkelmaß, Lot und Kelle usw. Die Messerer haben offenbar ihre Erzeugnisse, nämlich Schwerter oder Messer, als Handwerkszeichen gehabt.
Wie allerdings die goldene Krone dazugekommen ist, darüber gibt es nur Vermutungen. Die genannten Sagen versuchen, das zu erklären. Ob wirklich Heldentaten oder die Hilfe gegen Aufständische der Grund für das Messererwappen gewesen ist, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Die Phantasie des Menschen sucht immer nach Erklärungen für Rätselhaftes aus früheren Zeiten.
Quelle: Oberösterreichische Heimatblätter 44.Jg 1990 Heft 1, 51 ff.
[1] Irmgard Hack, Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Phil.Diss., Graz 1949, 103 ff, 113. – Messerer und Klingenschmiede übten ihr Handwerk als Hausgewerbe aus, die Werkstätten der Schleifer standen an Flüssen und Bächen. Heftdrechsler drechselten aus Holz, Bein und Horn Messerhefte, also Messergriffe aus einem Stück, die der Länge nach durchbohrt und an den Spitzangeln der Klingen montiert wurden. Schalenschroter zersägten auf einer feststehenden Säge Holzplatten, -prügel, Knochen und Geweihstangen in passende Teile für Griffschalen. Die abgeschnittenen Gelenkköpfe der Rinder- und Schafsknochen wurden auch als Pflaster für Fußböden („Gliedlböden“) verwendet, vgl. Ernst Burgstaller, Knochen als Fußbodenbelag. In: OÖ.Hbl. H.3, Jg.8, Linz 1954, 231 ff.- In den Hammerwerken wurden für die Klingenschmiede Stangen („Zain“) aus Frimstahl („Frümbstahl“) und Zaineisen hergestellt und zusammen Paar und Paar geliefert. Für Rasiermesser verwendete man Zain aus Scharsachstahl. Weil die Messerer auch Messerscheiden anfertigten, benötigten sie Leder.
[2] Im Zechhaus befand sich die Herberge des Messererhandwerks und die Wohnung des Kaplans. Auch die Zechlade war dort aufbewahrt. Der Bezeichnung „Zeche“ in Österreich entspricht in Deutschland die Zunft. Etwa ab dem 16. Jahrhundert wurde in unserem Land auch das Wort Zunft verwendet.
[3] Ludwig Beck, Die Geschichte des Eisens. 1. Abteilung, Braunschweig 1890-1891, 859 ff.- Otto Johannsen, Geschichte des Eisens, Düsseldorf 1953, 188 ff.- Alfred Grenser, Zunft-Wappen und Handwerks-Insignien. 1889, Nachdruck 1971, 66 ff.- vgl. Herbert Erich Baumert, Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs. In: OÖ. Hbl., H.1/2, Jg.31, Linz 1977, 26 (Gemeindewappen Steinbach a. d. Steyr).
[4] Theodor Berger, Lose Blätter zur Geschichte des Ortes Steinbach a.d.Steyr. In: Der Alpenbote 1901, Nr. 40, Seite 7. Theodor Berger hat noch das Originalschreiben gekannt, geschrieben auf einem großen Bogen Papier im Jahre „1774 den 24. Februar von Josef Gottfried Straßer, derzeit junger Virgesell“. In der Volksschule wird eine Abschrift davon verwahrt, die früher im Gasthaus Bichler hing, geschrieben 1850 von A. J. Scheidl. – An der Spitze der Zeche standen die „Fürgesetzten“: der Zechmeister mit den Fürmeistern (auch Viermeister geschrieben). Seit 1565 bildeten die Steinbacher Messerergesellen eine eigene Gesellenzeche unter der Leitung von Viergesellen. Einer davon war Straßer. Die Handwerkslade oder Zechlade war eine schön verzierte Zunfttruhe, in der alle Urkunden, Handwerksschriften, Siegel, die Büchse (Kasse) und das Brennzeichen für die Messerbeschau aufbewahrt wurden.
[5] Kuttenberg, heute Kutna Hora, Stadt in Tschechien in der Region Mittelböhmen
[6] Siehe Fußnote 1, 135 ff.
[7] Theodor Berger, siehe Fußnote 4, 135 ff. – Der Verfasser konnte die Originalurkunde bisher nicht finden.
[8] Josef Aschbach, Geschichte Kaiser Sigismunds, Bd. 1, 92 ff und Bd.3, 275 ff.
[9] OÖ. Landesarchiv: HA Steyr Hs.38, Urbar der Herrschaft Steyr 1583, fol. 193.
[10] Erlefried Schröckenfuchs, Das Eisenwesen. Anhang, 2 und 5.
[11] Karl Friedrich v. Frank, Standeserhebungen und Gnadenakte für das deutsche Reich und die österreichischen Erblande bis 1806, Bd. 5 (1974), 32.
Quelle: Oberösterreichische Heimatblätter, 44. Jg., Heft 1, 1990, 51 ff.