Laussa

Geschichte

Das OÖ Ennstal, vornehmlich der Raum, der das Gemeindegebiet von Laussa umfasst, ist uralter Kulturboden. Vor rund 5000 Jahren schon siedelte hier der Mensch als Ackerbauer, Jäger und Fischer. Da das Metall noch nicht bekannt war, fertigte sich der Mensch seine Werkzeuge und Waffen aus Stein und Knochen. Seine Töpfe formte er aus Ton und mit seiner Hand und verzierte sie nach seiner Art mit verschiedenen Mustern. Aus Serpentin wurden Beile und Äxte angefertigt, aus Hornstein Messerklingen, Schaber, Bohrer und Pfeilspitzen geschlagen. Nadeln und sonstige kleine Geräte aus Knochen od. Hirschhorn gefertigt.

Der Name Laussa kommt vom mittelhochdeutschen LÛZ, LÛZE (= Versteck, Lauer). Wiederum ein Hinweis darauf, dass unser Gebiet abgelegen und versteckt lag. Laussa diente in zahlreichen Kriegen als Schlupfwinkel und Versteck. Die erste Erwähnung des Namen Laussa erfolgte in den landesfürstlichen Urbaren der OÖ Hofmark Steyr aus dem Jahr 1260.

Bereits zu dieser Zeit muss es einen Teil der heutigen Gehöfte gegeben haben. Da im Urbar der Hofmark Steyr aus den Jahren 1305–1313 schon uns heute bekannte Hausnamen wie

  • Ulreich zum Newenhaus (Neuhauser)
  • Dietreich Grezinch (Grössinger)
  • Ulrich der Lospuehler (Losbichl)

aufscheinen.

Die erste Erwähnung der Gemeinde Laussa erfolgte 1788, als Joseph II sein Imperium genau vermessen ließ: „Gemeinde Laussa bestehend aus Ortschaft Laussa mit 142 Häusern, 5798 Joch, 1527 topographische Nummern und ist in 10 Plätze oder Rieden abgeteilt, in der Pfarr Losenstein ob der Enns, Richter ist Leopold Pachmair aus der Tavern in der Laussa 47.“

Laussa war damals noch keine Pfarrgemeinde aber der Umstand, dass ein eigenes Fassionsbuch angelegt wurde, weist auf die Eigenständigkeit hin, die Laussa schon zu dieser Zeit hatte.

Laussa – eine selbständige Gemeinde

Am 24.07. 1848 trat erstmals der Landtag in Linz zusammen, um die Aufhebung des Untertanenverbandes, die Gleichstellung allen Grund und Bodens, die Ablösung des Zehents und des Robots, sowie die Aufhebung der Pflegegerichte zu beschließen. Laussa wurde damals durch das Pflegegericht Losenstein verwaltet. 1848 wird auch das Gemeindegesetz eingeführt. Der Leitsatz war:

„Freie Gemeinde als Grundfeste des freien Staates“

1850 fanden die ersten Gemeindewahlen statt. Zum Bürgermeister von Laussa wurde Leopold Schörkhuber gewählt. Damals war das Wahlrecht nicht so umfassend wie heute. Frauen durften nicht wählen und von den Männern nur jene, die das „nötige Kleingeld“ und zudem das 24. Lebensjahr vollendet hatten. Ganz nach dem Prinzip „Wer zahlt kann auch anschaffen.“ In Oberösterreich waren weniger als 15 % der Bevölkerung wahlberechtigt. Laussas nächster Bürgermeister hieß Franz Muckenhuber. Er war 32 Jahre Bürgermeister und wesentlich am Aufbau der Gemeinde beteiligt. Ihm ist der Bau der Kirche, des Pfarrhofs und der Schule, sowie die Errichtung der Pfarre Laussa zu verdanken.

1890 besaß Laussa eine zweiklassige Volksschule mit zwei Lehrkräften (Oberlehrer Matulik und seine Frau Rosa – beide wurden am 28. Juli 1912 zu Ehrenbürgern ernannt). Es wurden 135 Jungen und 138 Mädchen unterrichtet.

Die Kirche von Laussa hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur einen kleinen Turm. Am 30. Juni 1896 wurde mit dem Turmbau begonnen, der am 1. August des nachfolgenden Jahres mit der Turmkreuzsteckung abgeschlossen wurde.

Wappen

Blasonierung: „In Grün zwei silberne, schräggekreuzte Sensenblätter; im Schildfuß ein goldenes Tatzenkreuzchen, überhöht von zwei ebensolchen Andreaskreuzchen und einer goldenen, gesichteten und gestürzten Mondsichel.“ Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Grün.

Wappen zum einfügen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Wappen_at_laussa.png (

Sagen aus Laussa

Das unheimliche Kranermandl im Teufelsgraben 

In der Teufelsgrabenschlucht im Laussagebiet begleitet das Kranermandl nächtliche Wanderer, wobei es größer und größer wird. Eilt man zum Holzgrabenkreuz und betet dort andächtig, so wird das Mandl immer kleiner und verschwindet wieder in der Schlucht. Sonst aber hetzt es den Menschen herum, bis er zusammenbricht. So verfolgte es einmal einen Kraner , der im Wirtshaus gottlose Reden führte, bis er hinstürzte und starb. 

Eine Hexe verübt Milchzauber 

In einem Wiesengraben in der Pfarre Laussa lebte ein Bauer, dem eines Tages seine einzige Kuh keine Milch mehr gab. Sogleich hatte er eine Bäuerin, die im Ruf einer Hexe stand, in Verdacht. Er nahm eine Eisenstange, machte die Spitze glühend, lief mit der Stange dreimal um sein Haus und stieß sie dann unter der Dachtraufe in das nasse Erdloch. Und wirklich hatte die Hexe genug. Sie starb noch in derselben Nacht.

Quelle

Gemeinde Laussa (2019): Homepage der Gemeinde Laussa. At: http://www.laussa.at/Geschichte (abgerufen am 21.6.2019)

Austria Forum (2019): Austria-Forum>Austria-Wiki>Laussa. At: https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Laussa (abgerufen am 21.6.2019)

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