

Vor 1525 im Grienorth, 1522 abgebrannt und wieder aufgebaut
Von 1567 bis 1756 im Besitz von Bäckern, war es von 1617 – 1620 das Haus des Bäckers Tobiaß Angerholzer und seiner Frau Ursula.
Im Jahr 1627 wurde er als Bauernanführer in den Kämpfen der Gegenreformation (3. Bauernkrieg) mit weiteren Steyrern in Linz enthauptet.
„Der erste war Achaz Willinger, Oberanführer der Bauern nach Fadingers Tod; er wurde enthauptet und weil er von Adel war, durfte ihn der Scharfrichter nicht berühren, sondern sein Leichnam wurde durch die Jesuiten samt dem Kopfe in einen Sarg gelegt und ehrlich zur Erde bestattet.
Dann kam die Reihe an Wolf Madlseder, Bürger und einst Stadtrichter in Steyr; er wurde enthauptet, dann gevierteilt; ihm folgte Lazarus Holzmüller, Doktor von Steyr, welcher die nämliche Strafe erlitt; ferner Tobiaß Angerholzer, früher Bäcker in jener Stadt, dann Bauernanführer;…
Alle diese wurden enthauptet und gevierteilt, die Teile derselben wurden auf den Straßen oder an den Orten, wo sie Verbrechen begangen hatten, aufgesteckt.“
(F.X. Pritz, Geschichte der Stadt Steyr)
Dreigeschoßiges, dreiachsiges, im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert stammendes Bürgerhaus. Erdgeschoß neuzeitlich verändert. Obergeschoßfassaden in historistischen Formen des 3. Viertels des 19. Jahrhunderts gestaltet. Profilierte horizontale Gesimse zwischen den Geschoßen. Im rieselverputzten ersten Obergeschoß Betonung der Gebäudekanten durch Faschen. Die Fenster mit genuteten Umrahmungen, in ausgesparten Feldern eingelassen, schlichte Parapet- und Sturzfelder. Im zweiten Obergeschoß schließen die genuteten Fensterumrahmungen vegetabil ornamentierte Sturzfelder ein, welche von geraden Verdachungen bekrönt werden, unterhalb der Sohlbänke ausgesparte Parapetfelder mit Fruchtgirlanden. Abschließend reich profiliertes Dachgesims. Datum der Unterschutzstellung: 26. Juni 1990